Abstimmung droht

Das Abstimmungswochenende naht – ist ja gerade viel darüber zu lesen und zu hören, vor allem über die Durchsetzungsinitiative und die zweite Gotthard-Röhre. Aber es ist mal an der Zeit zu sagen, dass nicht immer alles so einfach ist, wie es scheint. Es geht an diesem Wochenende nicht nur darum, abzustimmen, sondern auch die eigenen Antworten aufeinander abzustimmen.

Nehmen wir die Durchsetzungsinitiative: Wenn man dafür ist, sollte man dann einer zweiten Gotthardröhre noch zustimmen? Ich meine, wenn all die ausgeschafften Ausländer die Strasse nicht mehr benutzen, ist das nicht Entlastung genug? Oder braucht es die zweite Röhre doch noch, weil die Kriminaltouristen von der Initiative nicht so recht erfasst sind?

Auf der anderen Seite: Wenn man für die Abschaffung der Heiratsstrafe ist, kann man der zweiten Gotthardröhre eigentlich nicht zustimmen, denn das eine führt zu tieferen Einnahmen und das andere zu höheren Ausgaben. Aber wie sieht es aus, wenn man für die Durchsetzungsinitiative ist? Man könnte ja sagen, dass der volkswirtschaftliche Gewinn einer  deliktfreien Schweiz deutlich höher ist als der Steuerausfall bei der Abschaffung der Heiratsstrafe. Der Gotthardtunnel wäre sozusagen schon vorfinanziert.

Noch schwieriger wird es mit der Spekulationsstopp-Initiative. „Gute“ und „böse“ Spekulation – immer eine heikle Sache. Als Moralist müsste man eigentlich für Ehe und Familie und für die Ausschaffung krimineller Ausländer sein. Als Rationalist aber auch für die Abschaffung der Heiratsstrafe und die Umsetzung einer bereits beschlossenen Initiative, oder nicht?

Ob das politisch aufgeht? Wie gesagt, Abstimmung droht …

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