Habe heute im Tages-Anzeiger die Lösung aller Probleme gefunden! Ich weiss nicht, wieso immer alle so pessimistisch sind, es ist doch ganz einfach: Velofahren rettet die Welt (sollte es gerade deutsche Leser haben: Velo ist schweizerisch für Fahrrad, gehört aber gemäss Duden zum Wortschatz des Zertifikats Deutsch, was immer das heissen mag). Die holländische Mobilitäts-Expertin Saskia Kluit erklärt im Tagi, wie Zürich zur idealen Velostadt werden kann – und was das alles für Vorteile mit sich bringt.
Der gewöhnliche Mensch denkt da an die Vermeidung von Unfällen und Sicherheit, vielleicht noch an die Gesundheit. Weit gefehlt. Velofahrer sind nicht nur gesünder, physisch und psychisch. Sie sind „auf dem Velo ständig im Kontakt mit der Umwelt und anderen Menschen. Zudem wird der öffentliche Raum durch Velofahrer belebt, die Kriminalität sinkt und nicht zu vergessen: Zusätzlich stärkt Velofahren das Vertrauen der Stadtbewohner untereinander, weil diese beim Fahren in Schwärmen ständig gegenseitig Rücksicht nehmen müssen. Kurz: Sicheres Velofahren macht eine Stadt glücklich und lebenswert.“
Wieso sind wir nicht schon früher darauf gekommen? Velofahren entschleunigt, stärkt so die inneren Abwehrkräfte und senkt die Abwesenheit am Arbeitsplatz. Velofahren verbessert die Lesekompetenz, weil man stets auf die vielen Verkehrsschilder achten muss. Mit Velofahren lernt man zu klingeln, wenn jemand im Weg ist: Das befördert die eigene berufliche Karriere. Und Velofahren trägt dank den vielen Ampeln zur Bekämpfung der Rot-Grün-Sehschwäche bei, das ist sicher auch im Interesse der Stadtregierung.
Jetzt wird die Velofahrer-Haltung aber auch als Sinnbild für die heutige Arbeitswelt verwendet: Nach unten treten, nach oben buckeln. Dem muss zweifellos entgegengewirkt werden! Velofahren also nur mit Hochsitz, ehrlich und aufrecht. Sonst wird das nichts, mit der Rettung der Welt.