Ist Ihnen das auch schon aufgefallen. Viermal mal pro Tag irgendein Update auf dem Handy. Oder am Computer: Ich warte einmal pro Tag 20 Minuten, bis er sich wieder beruhigt hat. Er knattert und knorzt und brummt und macht Geräusche, wie wenn sich jemand zwischen Festplatte und Arbeitsspeicher die Haare föhnen würde. Und jedesmal muss ich irgendwelche Bedingungen akzeptieren. Ich drücke wie selbstverständlich den Knopf, sage ja, stimme zu, akzeptiere bedenkenlos 23 Meter Vertragsbedingungen. Alles kein Problem, oder? Manchmal kommt es mir vor wie bei einer Operation: Der Bauch ist schon offen, und man bekommt noch rasch ein Papier zur Unterschrift untergeschoben. Selber schuld, wenn man jetzt stirbt …
Wer weiss eigentlich, was er da alles schon akzeptiert hat? Vielleicht habe ich schon meine Seele verkauft? Oder meine Kinder. Wenn sie gross und gut ernährt und ausgebildet sind, kommt einer und sagt, er heisse Rumpelstilzchen und ich hätte da einen Vertrag unterzeichnet und schulde ihm nun etwas. Vielleicht habe ich ein Termingeschäft auf 20 Tonnen Geschirrspülmittel, parfumfrei, ohne Ethylenoxid abgeschlossen, und am 20. April 2020 stehen vier Container in unserem Garten. Vielleicht habe ich mich ab 2017 für drei Jahre Militärdienst in Aserbeidschan verpflichtet, und im Dezember warten statt dem Samichlaus drei bullige Kleiderschränke von Mann vor meiner Tür auf mich.
Man kann es nicht wissen. Dafür hätte man ja alles lesen müssen. Und verstehen!
Was mache ich jetzt?
Keine Ahnung, da muss mich zuerst mal updaten …