Kürzlich war wieder so eine Kurzmeldung in der Zeitung: Kurz und unscheinbar, aber wirklich interessant. Ein japanischer Millionär soll neun Leihkinder gezeugt haben, stand da. Das ginge ja noch, aber der Grund war: … damit sie das Geschäft übernehmen.
Lassen wir die Moral einfach mal auf der Seite. Zuerst denkt man: Es gibt wirklich Nichts, dass es nicht gibt. Dann vielleicht: Gab es ja schon bei alten Königshäusern, dass man sich die eigene Nachfolge zeugt. Gut, vom Grundgedanken her sollte es dabei ein leiblicher Nachkomme sein, aber das war ja auch nicht immer sicher. Aber heute? Haben wir uns nicht von der Erbnachfolge befreit? War das nicht irgendwie zu einschränkend? Und dann fragt man sich: Warum gleich neun? Einfach um sicher zu gehen? Um die Spreu vom Weizen zu trennen? Als Reserve? Für jede Firma im Imperium einen CEO? Ein neunköpfiger Verwaltungsrat?
Aber wer sind wir, um uns lustig zu machen. Vielleicht ist uns dieses Verhalten gar nicht so fremd. Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not – einfach modern interpretiert! Im Hause muss beginnen, was blühen soll im Vaterland? Gut, das passt jetzt weniger, im Hause ist das ja eigentlich nicht mehr, und die Leihmütter waren alle aus dem Ausland. Wer nicht im Sommer sammelt ein, der wird im Winter dürftig sein? Wahrheiten heissen eben so, weil sie sich nicht ändern.
Aber man hätte den Fokus ja auch anders legen können. Weniger auf die Vorsorge, mehr auf die Hoffnung. Solange Sterne noch Licht haben, ist nichts verloren. Mit der Hoffnungslosigkeit beginnt der wahre Optimismus. Sorge Dich nicht um morgen, denn der morgige Tag wird für sich selber sorgen.
Ich konnte nicht aufhören, neue Zitate zu googeln. Und irgendwann habe ich mich wohl verzettelt. Aber eines will ich nicht vorenthalten, das passt so gut: Wer ernten will, muss erst den Samen streuen. Übrigens von William Shakespeare, nicht von mir.