Ein Werbeinserat, erschienen in den letzten Wochen, ich zitiere: „Von wegen dumme SAU: Das Borstentier ist klug, kreativ und gar musikalisch.“
Man erfährt viel Interessantes. Im alten Rom wurde das Schwein hochgeschätzt und als Wesen mit Gefühlen und einer einzigartigen Persönlichkeit wahrgenommen. Im Mittelalter landeten Schweine vor Gericht, wenn sie aus menschlicher Sicht ein Verbrechen begangen hatten – inklusive Zeugenvernehmung. Und offensichtlich hat man entdeckt, dass Muttersauen ihren Ferkeln vorsingen.
Wie gesagt: Spannend, informativ, gut geschrieben. Mein Problem ist nur: Das Inserat stammt von naturafarm. Das hat mich völlig irritiert. Sofort musste ich an den letzten Schweinsbraten denken, den ich gegessen habe. Was habe ich getan!? Schwein gehabt? Ja, ich schon, aber das intelligente Schwein? War das jetzt eine Henkersmahlzeit, nach Zeugeneinvernahme und Schuldspruch? Habe ich womöglich einen Kandidaten für „The Voice of Switzerland“ verspeist?
Im Inserat steht auch: Wir nehmen Schweine erst wahr, wenn sie auf dem Teller landen. Was ist jetzt die Botschaft? So ein Schwein isst sich doch viel entspannter, wenn man weiss, was für eine Persönlichkeit es war?Also ich muss sagen: Mein Bedarf an Schweinefleisch ist mit diesem Inserat gedeckt. Keine Tierschutzkampagne hätte es besser machen können.
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