Bei uns in der Nähe hat es ein Geschäft, das heisst „Max und Moritz Kinderbörse“. Ich bin sicher schon hundertmal daran vorbei gekommen, es liegt nämlich gerade beim Bahnhof, aber erst kürzlich ist es mir richtig aufgefallen. Kinderbörse? Ich war zwar noch nie drin, aber ich nehme an, man kann Kinderkleider, vielleicht auch Spielsachen kaufen oder tauschen. Aber trotzdem heisst es Kinderbörse, nicht Kleiderbörse. Ein Gedanke, den ich einfach nicht mehr los werde.
Könnte es vielleicht doch sein, dass man sein Kind eintauschen kann? Nicht dass Sie jetzt denken, was für ein Rabenvater, aber doch: Da tun sich ganz neue Welten auf. Was tut man, wenn der Sohnemann das Kaugummipapier aber sicher zum tausendsten Mal irgendwo zwischen Schublade und Teedose versteckt, nur weil der Abfallkübel 20 cm weiter entfernt ist? Wenn man alles dreimal sagen muss, damit man das erste Mal gehört wird? Eben: Ab in die Kinderbörse und umtauschen.
Vielleicht wäre der Nachbarsbub zu haben, der immer so freundlich Grüezi und Danke sagt? Oder zwischendurch mal ein Mädchen, damit es nicht immer so klöpfen und tätschen muss? Was so ein Kind wohl kostet, wenn man keins zum Eintauschen hat? Es war ja mal zu lesen, dass ein Kind insgesamt etwa eine Million Franken kostet, Hausarbeit und alles eingerechnet. Dann ist selbermachen vielleicht doch noch günstiger, schliesslich zinst der Betriebswirt die zukünftigen Kosten noch ab. Und möglicherweise realisiert man mit einer eigenen Aufzucht einen guten Preis, nicht alle stören sich ja am gleichen.
Auf jedem Fall – hab ich mir vorgenommen – schau ich bei Gelegenheit mal rein, vielleicht gibt’s ja auch Sonderangebote.