Management by Katz

Es ist wieder mal Zeit für etwas aus dem profanen Alltag. Konkret: Katzen, oder besser: unsere Katze. Es gibt ja so elementare Fragen des Lebens, wie die Frage, ob man eher der Hunde- oder der Katzentyp ist, und ich gehöre definitiv ins Team Katze. Vielleicht, weil mich ein Hund mal geschnappt hat, oder wir, als ich Kind war, schon immer Katzen hatten. Ganz sicher aber, weil mir Hunde zu anhänglich und folgsam sind.

Aber die Autorität unserer Katze ist schon fast furchterregend. Ich nenne es Management by Katz. Wie das geht? Eine minimale Drehung des Kopfes um vielleicht anderthalb Millimeter, und ich weiss: mach die Türe auf. Oder sie steht neben dem Teppich, etwa einen halben Meter vor dem leeren Futternapf, und ich gehe automatisch ins Reduit, um Katzenfutter zu holen und nachzufüllen. Es funktioniert sozusagen ohne Worte. Und ich weiss: Sie will wirklich erst gestreichelt werden, wenn sie seitlich am Boden liegt und kurz den Kopf hebt, und keine Sekunde vorher. Manchmal stelle ich mir vor, wie sich unsere Katze mit der Nachbarskatze unterhält und sagt: Bald habe ich ihn so weit, dass er mir den Morgenkaffee an meinen Lieblingsplatz bringt. So ist es tatsächlich: sie hat meinen vollständigen Gehorsam. Ich bin ihr ausgeliefert.

Ich habe das ja auch schon ausprobiert, bin einfach still vor den Geschirrspüler mit dem fertig gewaschenen Geschirr gestanden und habe stoisch und erhaben geradeaus geschaut. Aber es hat nicht funktioniert. Niemand hat sich aufgefordert gefühlt, den Geschirrspüler auszuräumen. Vielleicht sollte ich mir doch einen Hund zutun? Einfach um wieder das Gefühl zu haben, der Herr im Hause zu sein. Wenigstens bezogen auf das Haustier …


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